Autor: Tobias Fröhlich
Auf welchem Gerät konsumieren die Menschen am häufigsten Videoinhalte?
Die meisten von Ihnen denken jetzt wahrscheinlich an das Smartphone, vielleicht auch an das Tablet oder sogar an den Desktop-PC. Doch da liegen Sie falsch. Denn tatsächlich liegt das Fernsehen immer noch in Führung. Und zwar eindeutig. Wie eine aktuelle Analyse von Park Associate zeigt, konsumieren die Menschen in den USA rund 20 Stunden Video pro Woche im Fernsehen (Stand: Q1 2020), das sind 39 Prozent mehr als im dritten Quartal 2017. Auch die Coronapandemie wirkt als Katalysator. Im Vergleich dazu lag der mobile Konsum im ersten Quartal 2020 bei etwa fünf Stunden Video pro Woche; noch weniger als der Computer mit zehn Stunden.
Und ja, die Vorliebe für das Fernsehen gilt auch für die Generation Z. Denn obwohl TikTok, Instagram und Co. bei der jüngeren Generation sehr beliebt sind, konsumieren auch sie Videoinhalte nach dem Motto „biggest screen possible“. Unsere Kinder wollen nicht unbedingt alle Videos auf ihrem Smartphone sehen - haben aber oft keine Alternative. Ihnen fehlt das Geld für einen eigenen Fernseher und das Gerät im Wohnzimmer ist von den alten Eltern besetzt. Glauben Sie mir, ich habe selbst Kinder und weiß, wovon ich spreche 😉.
Und in der Tat: Die Gen Z sieht mehr, wenn wir einzelne Inhalte zählen. Viele kleine, kurze Videos, aber die Verweildauer, die Tiefe, findet vor dem 10-Zoll-Gerät statt.
Die Fernseher sind smart, die Inhalte bleiben leider dumm
Der mobile Videokonsum der Generation Z wächst jedes Jahr um beeindruckende 100 Prozent. Und das liegt zum Teil, aber nicht nur an der mangelnden Verfügbarkeit eines eigenen Fernsehers. Denn ein weiteres Problem ist, dass die Generation Z immer auf der Suche nach einem personalisierten Erlebnis mit Möglichkeiten zur Interaktion und Beteiligung ist. Und das ist etwas, was sie auf den meisten Fernsehgeräten einfach nicht finden. Denn obwohl die Geräte auch im TV-Bereich inzwischen smart sind, bleiben die Inhalte weitgehend stumm.
Das müssen wir ändern und das Fernsehen von Grund auf „tiktokinisieren“.
Wir müssen dafür sorgen, dass die Zuschauer alles, was sie brauchen, sofort auf ihrem Fernsehgerät finden können. Wenn sie zum Beispiel ein Fußballspiel sehen, müssen wir ihnen auf Knopfdruck Relevantes bieten: verpasste Höhepunkte, Statistiken über Mannschaften und Spieler, Informationen über den Kontext des Wettbewerbs. Und jetzt wird es wichtig: nicht auf dem zweiten Bildschirm, sondern auf dem ersten Bildschirm. Das ist genau das, was wir bei TVXRAY anstreben.
Wir wollen die Inhalte eines Fernsehers smart machen und damit verhindern, dass der Zuschauer während des Fernsehprogramms abwandert und seine eigenen Bedürfnisse auf einem zusätzlichen Gerät bedient. Denn genau das ist der Grund, warum unsere Kinder, und oft genug auch wir selbst, während des eigentlichen Fernsehprogramms das Smartphone benutzen.
Auf das Problem des First- und Second-Screens und wie wir es lösen können, werde ich in meinem nächsten Artikel noch genauer eingehen.